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Jurek Becker

(*30.09.1937 - †14.03.1997)


© Mathias Michaelis

Jurek Becker wurde in Lódz geboren. Er wuchs seit 1940 im Warschauer Ghetto auf und wurde mit seiner Mutter ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Seine Mutter starb an den Folgen der Haft; mit dem Vater wurde er 1945 in Ost-Berlin durch die Vermittlung einer Hilfsorganisation zusammengeführt. 1957 begann Becker ein Philosophiestudium, das er 1960 wegen Unstimmigkeiten mit der Partei abbrechen musste. Von 1960 bis 1977 lebte er als freier Schriftsteller und DEFA-Drehbuchautor in Ost-Berlin. Der Roman "Jakob der Lügner" (1969), in dem er seine Erfahrungen im Getto verarbeitete, machte ihn international bekannt. Von 1957 bis 1976 war er Mitglied der SED. Wegen seines Protests gegen den Ausschluss Rainer Kunzes aus dem Schriftstellerverband und gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, wurde er aus der Partei ausgeschlossen. Nachdem sein Roman "Schlaflose Tage" in der DDR nicht erscheinen konnte, verließ Jurek Becker 1977 mit einem Dauervisum die DDR. Neben den bekannten Romanen "Irreführung der Behörden" (1973), "Der Boxer" (1976) und "Bronsteins Kinder" (1986) schrieb Jurek Becker Drehbücher für Spielfilme (u.a. "Neuner", 1990) und Fernsehserien wie "Liebling Kreuzberg" (1986-1997). Jurek Becker starb 1997 Sieseby in Schleswig-Holstein. Für seine Romane und Drehbücher erhielt er zahlreiche Preise, u.a. den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR (1970), den Bremer Literaturpreis (1974), den Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster (1990), den Bundesfilmpreis (1990).